Mein BDY-Prüfungswochenende

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Ein Abschluss und ein Ende, mit dem wieder so vieles beginnt

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Praxistagebuch. Energiekreise. Patañjali. Mehr als 1500 Tage sind seit dem ersten Ausbildungswochende in München vergangen. Am Ende der vierjährigen BDY-Yogalehrausbildung aufbauend auf die Aṣṭāṅga-Yoga-Innovation-Methode kommen nun 14 Yogis, zwei Lehrer, eine Prüferin und ein Koch zur Abschlussprüfung zusammen.

(Dieser Artikel ist die Kurzfassung des Originaltextes, der hier auf der Webseite von meinem Lehrer Ronald Steiner erschienen ist.)

beabdy1Mehr als vier Jahre lang haben uns unsere Lehrer Anna Trökes und Ronald Steiner durch die Ausbildung begleitet. Es waren vier Jahre, deren Zeitspanne zu Beginn so einschüchternd lange wirkte, letztlich aber unglaublich schnell verflogen ist.

Und nun sind wir an diesem Mai-Wochenende 2016 mit unserer Prüferin Antje Bischoff tatsächlich zum letzten Mal hier im Seminarhof Lamplstätt bei Wasserburg am Inn zusammengekommen – nicht nur, um unser Wissen über Yoga zu vertiefen, um zu praktizieren, zu meditieren, zu reflektieren. Sondern vor allem, um wirklich Yoga zu leben, uns tief mit uns selbst und den anderen Yogis zu verbinden. Die Prüfungsstunde ist für jede/n von uns eine herausfordernde Situation, der wir uns ganz bewusst stellen. In der wir so vieles davon anwenden, womit wir uns in den vergangenen Jahren auseinandergesetzt haben. Und dabei geht es nicht nur um anatomisches Fachwissen, philosophische Hintergründe, die Didaktik von Aṣṭāṅga Yoga Innovation oder einfühlsame und dennoch präzise Unterrichtsrhetorik – sondern vor allem darum, sich der Essenz des Yoga in jeder Hinsicht noch einmal bewusst zu werden, gerade in der nicht ganz alltäglichen Prüfungssituation. 

beabdy3 beabdy2Für all die Mühen, die wir in diese Ausbildung gesteckt haben – lange Anreisen, hochkomplexe Organisationsarbeit, um die Termine zwischen Job und Familie zu schaukeln, die geistige und kreative Schaffenskraft, die wir für die Abschlussarbeit und die Prüfungsstunde aufgebracht haben – dafür bekamen wir alle ein wunderschönes und wertvolles Dankeschön zurück: 13 Prüfungsstunden unserer Kolleginnen und Kollegen miterleben, ja sogar genießen zu dürfen.

Ich bin einfach nur dankbar und glücklich, dass unser Lehrer Ronald Steiner mit der Entwicklung von Aṣṭāṅga Yoga Innovation, aufbauend auf der alten Tradition und dicht gespickt mit modernem medizinischen Fachwissen, einen Weg kreiert hat, der uns Freiheit schenkt statt einzuengen, der Kreativität zulässt statt Dogmen zu predigen und in den die vielen Facetten des Yogas einfließen dürfen, anstatt ausgegrenzt zu werden. 

Und basierend auf dieser Offenheit gestalteten alle Yogis und Yoginis unserer Ausbildungsgruppe die Prüfungsstunde mit einem breiten Spektrum an Themen und Schwerpunkten. Wir alle, inklusive der Männer, versetzten uns in die Rolle von schwangeren Aṣṭāṅgis, übten mit der Haltung von Königinnen und Königen, öffneten unser Herz weit, gaben uns ganz dem Moment von „atha“ und dem ersten Yoga Sūtra nach Patañjali hin, setzten unseren Fuß mal ganz neu auf. Wir praktizierten Full Vinyāsa, genossen kumbhaka, wackelten und balancierten auf Mattenrollen, konzentrierten uns auf dṛṣṭi, breiteten unsere Arme wie ein Adler breit auf, nahmen Atempausen bewusster wahr.

Und auf einmal, am Sonntagvormittag, nach Sebis Stunde zum Thema dṛṣṭi, nach einem letzten gemeinsamen Brunch, ist alles vorbei. Wir stehen im Kreis, halten uns an den Händen und singen gemeinsam ein OM.

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Auch wenn die vier Jahre unserer BDY- und AYI-Ausbildung nun vorüber sind, stellt auch der Abschluss für viele von uns einen Neubeginn dar. Wir geben das Gelernte und Erfahrene weiter, aus der Saat darf Neues sprießen. Die einzige Konstante im Leben ist die Veränderung, sagen wir nicht nur im Yoga so oft. Egal, wo uns das Leben und der Yoga hinführen wird – Aṣṭāṅga Yoga, Aṣṭāṅga Yoga Innovation, unsere Gruppe wird immer ein fixer Ankerpunkt für uns sein und uns auch für die Zukunft verbinden.

Zum Abschluss rezitiere ich einfach noch einmal meines Lieblingsmantren: DANKE! 

Und jetzt seid ihr am Wort, liebe Trikas:
Was ist euch von den vergangenen vier Jahren besonders in Erinnerung geblieben? 

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(c) aller Fotos auf diesem Beitrag: Tobias Freitag

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